Runibergun – Teil 5: Die Franken
Folgende Beschreibung der Franken findet man bei Apollinaris Sidonius: Vom Scheitelpunkt des Kopfes fällt ihr rötliches Haar in die Stirn, während ihr entblößter Nacken glänzt, da er seine Bedeckung verloren hat. Ihre Augen sind wasserhell mit graublauem Schimmer. Ihre Gesichter sind glatt rasiert, und anstelle von Bärten tragen sie dünne Schnurrbärte, die sie mit dem Kamm pflegen. Die schlanken Glieder ihrer Männer umschließt eine eng sitzende Bekleidung, die hochgerafft ist, so daß man die Knie sieht. Ein breiter Gürtel umschließt ihre enge Taille. Sie haben Freude daran, durch den weiten Raum die Doppeläxte zu schleudern und vorher zu wissen, wo sie niederfallen werden, ihre Schilde zu schwingen und in Sprüngen die geworfenen Speere zu überholen, damit sie zuerst den Feind erreichen. In Knabenjahren schon reift ihre Liebe zum Krieg heran. Werden sie durch die Übermacht der Feinde oder durch die Ungunst des Ortes überwunden, dann streckt sie der Tod nieder, nicht die Furcht. Unbesiegt stehen sie standhaft, und ihr Mut überdauert fast noch ihr Leben.