Aus unserem Arnstadt – Zustände wie im Mittelalter
Seit geraumer Zeit herrschen in unserem alten Arnscht wieder mittelalterliche Zustände. Bettler knien vor Bäckersgeschäften, Hunde hinterlassen unkontrolliert ihre Häufchen, Trunkenbolde verwüsten Fußgängerzonen und belästigen Passanten, Raser und Brummis jagen durch die Altstadt und bringen das Schloß zum Erzittern…
Ich habe immer gewußt, daß unsere jetzige Gesellschaft der des Mittelalters stark ähnelt – nur mit einigen Unterschieden! Da kniet ein junger Bettler, wahrscheinlich ein Zigeuner – oder doch eher einer der rumänischen Steuerhinterziehungsmafia (?), vor einem Bäckerladen und bettelt um Geld. Hat der eigentlich die sogenannte „Bettelsteuer“ beim „Bettelvogt“ bezahlt? Oder schafft der einen Teil seines Gewinns – der im Mittelalter besteuert wurde – heute zur Stadtkasse? Hat der überhaupt einen „Bettelpaß“ mit förmlichem Siegel und allem dafür Notwendigem? Denn einfach betteln war nicht. Ich habe keine Ahnung. Schräg gegenüber am Hopfenbrunnen geht der Spaß weiter. Da sitzen ein paar arme Gesellen und spülen ihren Frust runter. Trinken in der Öffentlichkeit! Seit jeher – zumindest bis zum Ende des 19. Jahrhunderts – war das Saufen, „Krakeelen“, „Johlen“ und ähnliches auf den Straßen und Gassen strengstens verboten!
Um die Ordnung und Sicherheit kümmerte sich die allseits respektierte und gefürchtete Stadtwache, die meistens im Rathaus und auf den Stadttoren ihre „Wachen“ hatte. Kurze Wege machten den Ruhestörern schnell ein Ende. Manchmal griffen auch Bürger selbst ein, denn die waren damals noch bewaffnet, was freilich in kleineren Scharmützeln enden konnte.
Heute fehlt uns in Arnscht die Stadtwache, finde ich. In der mittelalterlichen Stadt war nämlich noch viel mehr verboten! Freilaufenden Hunden schnitt man die Ohren ab, beim zweiten Antreffen wurden sie ein Fall für den „Dogslayer“, wie man die Hundefänger in England nannte. Kampfhunde ohne Beißkorb in der mittelalterlichen Stadt – unvorstellbar. Raser hatten gar keine Chance. Denn erstens war (und ist!) die Altstadt gar nicht für „Gti“, Brummi und Co. ausgelegt und zweitens wurde das Wohl und die Gesundheit der Bürger vor die Interessen der Fuhrunternehmer gestellt.
Meistens drohten Geldstrafen, Arbeitseinsätze an der Stadtmauer und bei Wiederholungstaten Knast! Natürlich im städtischen Gefängnis! Und natürlich nicht kostenlos! Und weil wir einmal dabei sind, die Preiskontrolle lag nicht bei einer EU in Brüssel sondern beim Arnschter Stadtrat bzw. dem Marktmeister. Was mir auch logisch erscheint, denn der hat doch deutlich kürzere Wege. Zänkische Weiber hat man an den Pranger gestellt bzw. in ein drehbares Käfiglein gesperrt, wo sie dann von den Kindern eifrig mit Kot beworfen werden durften. Das alles nenne ich eine klare, einfache und überschaubare Strafjustiz! Doch heute? Die Polizei schickt ab und an, wenn sie es denn personell schafft, einen Streifenwagen, der meist zu spät am Tatort erscheint. Das Ordnungsamt, völlig mit dem Verteilen von Knöllchen für Falschparker überlastet, hat keine weitergehenden Befugnisse. Zum Glück hat unser Bürgermeister eine Schrotflinte und hat seine Bereitschaft signalisiert im Zweifelsfall selbst auf dem Plan zu erscheinen! Das nenne ich Mut! Doch mein Fazit lautet anders: eine Stadtwache, wie wir sie im Mittelalter hatten, muß her! Wir haben sozusagen ein Loch in der Exekutive, ein Vakuum in der Ausübung der polizeilichen Gewalt. Und wenn wir einmal dabei sind, sollten wir auch gleich die Rechtsprechung des Mittelalters wieder einführen…
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