Adam-Ries-Rechenbuch von 1550 in Erfurt – Projekt auf 3sat Kulturzeit vorgestellt

Unter dem Titel Adam-Ries-Rechenbuch von 1550 in Erfurt

(News vom Montag, 22.03.2010) findet man auch bei 3sat Kulturzeit Informationen zu unserem Projekt.

Ein in Erfurt geschriebenes Rechenbuch von Adam Ries ist an seinen Ursprungsort zurückgekehrt. Der Erstdruck „Rechenung nach der lenge auff den Linihen vnd Feder“ von 1550 ist seit dem 20. März 2010 in der privaten Adam-Ries-Fachhochschule zu sehen.

Das wichtigste Buch des berühmten Rechenmeisters wurde vor Monaten auf einem privaten Dachboden wiederentdeckt. Es ist eines von weltweit noch 42 erhaltenen Exemplaren -zwei davon in der Thüringer Landeshauptstadt, eines in Gotha. Der Förderverein der Bibliothek der Hochschule hatte Spenden gesammelt, um das Exemplarzu sichern. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Besonders machen das Buch sowohl handschriftliche Einträge zu Musterrechnungen sowie die Widmung eines sächsischen Herzogs, sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Krisch. Das Buch sei offenbar ein Geschenk des Herzogs August zu Sachsen (1526-1586) an die Grafen zu Arnstadt gewesen. Ein wichtiges Indiz für die Echtheit des Buches war dabei ein Druckfehler: „In allen Original-Drucken steht bei der Blattbezeichnung auf Seite 132 die zwei auf dem Kopf.“

Der Arnstädter Historiker Michael Kirchschlager hat nach eigenen Angaben die Echtheit des Buches geprüft, das auch als „Practica“ bekannt ist. Die Chance, jemals wieder so ein Angebot auf dem freien Markt zu bekommen, sei sehr gering, erklärte er. Es habe auch Interessenten für diesen Schatz deutscher Wissenschafts-und Mathematikgeschichte aus Übersee gegeben. Der Mathematiker Adam Ries hat von 1518 bis 1522 in Erfurt gewohnt und dort eine Rechenschule geleitet. Ries wollte einfachen Bürgern das Rechnen beibringen und schrieb sein Werk deshalb in Deutsch. Davor war Latein üblich. Seit 2008 gibt es eine private Fachhochschule mit dem Namen des Mathematikers. Sie bietet derzeit 100 Studenten ein duales Studium in Betriebswirtschaft.

http://www.3sat.de/kulturzeit/news/143002/index.html