Braunsteinmühle und Mühlencafé Geraberg – eine technikgeschichtliche und kulinarische Entdeckung
Ab und an stelle ich auf meiner Homepage auch private Unternehmungen in Thüringen vor, die sich lohnen, erwähnt zu werden. Hier wieder einmal ein herausragendes, sehr lobenswertes und empfehlenswertes Beispiel: Die Braunsteinmühle und das Mühlencafé in Geraberg.
Die Braunsteinmühle befindet sich am Ortsrand von Geraberg.
Öffnungszeiten: Oktober ab 11 Uhr, November – April 11-18 Uhr, Di Ruhetag
Infos: Mühlencafé 03677 / 605753, www.braunsteinmuehle.de
Hinter der Bezeichnung Braunstein verbürgt sich Mangandioxid, aber auch eine Sammelbezeichnung für verschiedene natürlich vorkommende oder künstlich hergestellte Manganoxide bzw. Mangan-Mineralien. Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Manganerzbergbaues im Arlesberger Revier gehen auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. In der am westlichen Ortsausgang von Geraberg / Ortsteil Arlesberg gelegenen Braunsteinmühle wurde ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1982 Manganerz aufbereitet. Mangan fand vielfältige Verwendung. So sollen bereits die Spartaner manganhaltiges Eisenerz zur Herstellung ihrer Waffen benutzt haben. Tatsächlich war die festigkeitssteigernde Wirkung ohne erhöhte Sprödigkeit seit 1816 bekannt. Bereits 1774 gelang es erstmals elementares Mangan aus Braunstein durch Reduktion mit Kohle herzustellen. Mit der Stillegung der Grube „Heinrichsglück“ endete 1949 der Manganerzbergbau im Revier, der auf etwa 100 Manganerzgängen fußte. Das Zentrum des ehemaligen Bergbaureviers bildet der Mittelberg, südlich von Geraberg, OT Arlesberg. Heute erinnert die Braunsteinmühle mit der Wasserturbine, Erzmahlgängen und einem historischen Pochwerk an den einstigen Manganerzbergbau. Die Braunsteinmühle samt Inventar wurde in den 90er Jahren restauriert, so dass der Besucher heute ein einzigartiges Technisches Denkmal vorfindet. Wanderfreunden sei der „Braunsteinweg“ empfohlen.
Zum Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) und dem Tag des Offenen Denkmals (2. Sonntag im September) finden in und an der Braunsteinmühle gesonderte Programme statt. Seit 2010 kann der Besucher auch im liebevoll eingerichteten Mühlencafe von Daniela Jahn selbsgebackenen Kuchen und hervorragenden Cafe aber auch ein gutes Bier genießen. Ich war mit meiner Famile heute auch dort und vergebe fünf von fünf Sternen. Weiter So, Frau Jahn!