Fest verankert – Erinnerungsort Gutenberg-Denkmal – Eine Ausstellung zum 175-jährigen Bestehen 13.06.-11.11.2012
Im Gutenberg-Museum wird am 12. Juni 2012, um 19 Uhr, die Sonderausstellung „Fest verankert – Erinnerungsort Gutenberg-Denkmal. Eine Ausstellung zum175-jährigen Bestehen“ eröffnet. Sie ist eine Kooperation des Gutenberg-Museums mit dem Stadtarchiv der Landeshauptstadt Mainz.
Zur Eröffnung sprechen Frau Kulturdezernentin Marianne Grosse, Frau Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums, Frau Dr. Juliane Schwoch, Kuratorin der Ausstellung, und Herr Dr. Frank Teske, stellvertretender Direktor des Stadtarchivs der Landeshauptstadt Mainz. Die Mainzer Singakademie e.V., ehem. Mainzer Liedertafel und Damengesangverein von 1831, umrahmt die Eröffnung musikalisch. Zur feierlichen Eröffnung laden wir die Vertreter der Presse sowie alle Bürgerinnen und Bürger, Freunde und Interessierte des Gutenberg-Museums herzlich ein.
Dieses Jahr feiert Mainz das 175-jährige Bestehen des Gutenberg-Denkmals, ein willkommener Anlaß für die Sonderausstellung des Gutenberg-Museums. Es waren die Mainzer Bürger, die die Entstehung des Denkmals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts anregten und es durch Spenden mitfinanzierten. Geschaffen wurde es vom dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1770-1844). Er galt bereits damals als einer der wichtigsten klassizistischen Bildhauer.
Seit seiner Einweihung 1837 ist das Mainzer Gutenberg-Denkmal ein wichtiges Identifikationssymbol in der Stadt: Es steht „fest verankert“ auf seinem Sockel, aber auch im Bewusstsein der Mainzerinnen und Mainzer. Bereits während der dreitägigen Einweihungsfeier wurde das Monument zu einem Erinnerungsort – als Ort, an dem die kollektive Erinnerung verwurzelt ist. Diese Verbundenheit der Mainzer mit „ihrem“ Denkmal bildet den roten Faden der Ausstellung. „Fest verankert – Erinnerungsort Gutenberg-Denkmal. Eine Ausstellung zum 175-jährigen Bestehen“ bringt den Erinnerungsort Gutenberg-Denkmal ins Museum und spürt seiner kunsthistorischen, historischen und „Meenzer“ Bedeutung nach. In vier Ausstellungsteilen erzählt die Schau die Entstehungsgeschichte, vergleicht das Denkmal mit anderen Memorialien, stellt die Gutenberg-Feste vor und präsentiert die Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen der Jahre 2008 bis 2010.
Mittelpunkt der Ausstellung ist das originale Gipsmodell von Bertel Thorvaldsen und seinem Schüler Hermann Wilhelm Bissen, das sie 1833 der Mainzer Denkmals-Kommission präsentierten und nach dem das heutige Gutenberg-Denkmal in Bronze gegossen wurde. Bei
dem wertvollen Modell handelt es sich um eine Leihgabe des Thorvaldsens Museum in Kopenhagen. Gezeigt werden außerdem Objekte aus den Beständen des Gutenberg-Museums und dem Stadtarchiv der Landeshauptstadt Mainz, aus dem Landesmuseum Mainz, der SCHOTT MUSIC GmbH & Co. KG und vom Mainzer Privatsammler Konrad Schué.
Die Mainzer Singakademie e.V., ehem. Mainzer Liedertafel und Damengesangverein von 1831, umrahmt die Eröffnungsfeier mit Werken von Johannes Brahms, Fest- und Gedenksprüche für achtstimmigen Chor a cappella, op. 109, und Giacomo Meyerbeer, Festgesang zur Errichtung des Gutenbergischen Denkmals in Mainz. Das für die heutigen Hörgewohnheiten sicherlich ungewöhnliche Stück hatte Meyerbeer eigens für die Einweihung des Gutenberg-Denkmals 1837 komponiert. Das Gutenberg-Museum ist stolz, dieses Stück Mainzer Geschichte wieder erklingen zu lassen.
Als 1837 das Gutenberg-Denkmal auf dem Gutenberg-Platz eingeweiht wurde, war es eine ungeheure Novität: Es war eines der ersten öffentlichen Denkmäler, das einem Bürger gewidmet ist. Bislang waren sie Herrschern, Kriegshelden oder bedeutenden Klerikern vorbehalten. So symbolisiert der bronzene Gutenberg eine bahnbrechende Idee, ist von hohem künstlerischen Wert und ein Bürger-Denkmal im doppelten Sinn: die Mainzer haben das Denkmal eines Bürgers entstehen lassen. Zu der Thematik des „Bürgerdenkmals“ hat das Gutenberg-Museum im Frühjahr 2012 einen ausstellungsbegleitenden, öffentlichen Wettbewerb ausgeschrieben: „Fest verankert – zwischen Narrenkappe und Fußballtrikot“. Wir freuen uns sehr, dass zwei Sieger ausgesucht wurden, deren Siegerwerke beide in die Ausstellung integriert wurden: Die Mainzerin Rike Brunk-Spiess überzeugte mit ihrer Zeichnung „Gutenberg und seine Brüder“: In einer Masse von Köpfen sticht der des Gutenberg-Denkmals übergroß hervor: Gutenberg steht als Erfinder der Buchdruckkunst auf seinem Sockel, von dem niemand ihn stürzen kann. Der zweite Sieger, F. Axenmacher aus Nieder-Olm, stellt einen aktuellen Bezug zur Fußball-Europameisterschaft 2012 her. Ein Fußball-Gedicht mit deutlichen Anleihen aus dem Vokabular der Druckkunst wurde mit der Figur des Gutenberg-Denkmals druckgrafisch verarbeitet.
Ebenfalls zu dem Thema der Verbundenheit der Mainzer mit „ihrem Gutenberg“ präsentiert das Gutenberg-Museum die Begleitausstellung „Gutenberg unterwegs“. In neun Fotomontagen folgt die Mainzer Künstlerin Gabriele Sinsel (geb. 1948) dem vom Sockel herabgestiegenen Johannes Gutenberg auf einem Spaziergang durch die Stadt. Er flaniert über den Rathausplatz, die Zitadelle und durch die Altstadt ins Gutenberg-Museum, bevor er wieder auf seinen Sockel zurückkehrt. „Ins Bild gesetzt scheint Gutenberg die neue Wirklichkeit, die Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts anzunehmen und sich mit seiner neuen Daseinssituation zu arrangieren“, erläutert Sinsel ihren experimentellen Ansatz.
Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die Unterstützung von der Landeshauptstadt Mainz, dem Förderverein Gutenberg e.V., der Stiftung Moses Mainz, der Internationalen Gutenberg- Gesellschaft in Mainz e.V., von der Karrié Bau GmbH & Co. KG Mainz und von der Firma LAUCK – Druckprodukte & mehr.
Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm:
– 25.08., 11-12.30h: Führung „Auf den Spuren Gutenbergs – Die Mainzer Gutenberg-Denkmäler“ mit Sarina Hoff, Buchwissenschaftlerin
In Kooperation mit der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V.
– 01.09., 11 – 15h: „Aktionstag Gutenberg“
Das Gutenberg-Museum und die Internationale Gutenberg-Gesellschaft präsentieren sich am
Gutenberg-Denkmal, informieren Sie über Gutenberg, sein Denkmal und die Arbeit von Museum
und Gesellschaft. Es gibt Druckaktionen, eine Kinder-Rallye und Gewinnspiele rund um
Gutenberg und den Buchdruck.
– 02.09., 11h: „Sommerkonzert der Mainzer Singakademie“
Exklusives a-cappella-Konzert zwischen Einst und Jetzt im Hof des Gutenberg-Museums.
– 04.09., 19 Uhr, Vortrag “ Der Gutenberg-Platz, eine französische Idee?“
von Hartmut Fischer, ehem. Leiter des Denkmal- und Sanierungsamts der Landeshauptstadt
Mainz
– Oktober (Termin n.n.): Vortrag „Als der bronzene Gutenberg in Regensburg weilte – die
Restaurierungsarbeiten 2008-2010“
von Maximillian Heimler, HABER & BRANDNER GmbH, der mit der Restaurierung der Gutenberg-
Statue beauftragten Firma.
Führungen durch die Ausstellung mit Dr. Juliane Schwoch
– 16.06., 19 und 20h (Museumsnacht)
– 24.06., 15 und 16h (Johannisnacht)
– 19.08./23.09./28.10. jeweils, 11h (Sonntagsführungen)
– 30.08./20.09./11.10./08.11., jeweils 12.30 – 13.00h (Führungen in der Mittagspause)
sowie nach Vereinbarung.
„Fest verankert – Erinnerungsort Gutenberg-Denkmal. Eine Ausstellung zum 175-jährigen
Bestehen“, 13.06. – 11.11.2012
Schon heute lädt das Gutenberg-Museum Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am
12.06.2012, 19 Uhr, ein.
Ansprechpartner:
Dr. Anette Ludwig, Direktorin
gutenberg-museum@stadt.mainz.de
Dr. Juliane Schwoch, Kuratorin der Ausstellung
dr.juliane.schwoch@stadt.mainz.de
Mainz, den 06.06.2012
Dr. Annette Ludwig
Direktorin
Das Gutenberg-Museum Mainz wurde im Jahr 1900, zum 500. Geburtstag Johannes Gutenbergs (um 1400-1468),
von Mainzer Bürgern gegründet. Es ehrt den Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und würdigt seine
technischen und künstlerischen Erfindungen. Der Besucher bekommt in den verschiedenen Abteilungen des
Museums einen Überblick über die Geschichte des Druckens in Europa, Ostasien und im arabischen Kulturkreis.
Öffnungszeiten
Ausstellungsgebäude: Druckladen (Eingang Seilergasse 1):
Dienstag bis Samstag: 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr täglich (außer sonn- und feiertags)
Sonntag: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr Montag bis Freitag: 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr und
Montags und an gesetzlichen Feiertagen: geschlossen Samstag: 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr und nach
Vereinbarung.
An jedem ersten Donnerstag im Monat von 9.00
Uhr bis 20.00 Uhr
Weltmuseum der Druckkunst, Liebfrauenplatz 5, D-55116 Mainz
www.gutenberg-museum.de – E-Mail: gutenberg-museum@stadt.mainz.de
Telefon: 06131/12-2503, Fax: 06131/12-3488, Druckladen: Telefon: 06131/12-2686, Fax: 06131/
Spendenkonto: Sparkasse Mainz, BLZ: 550 501 20, Konto Nr. 331 Hhst. 1.3210.1785002