Emil bei den Wikingern – eine Rezension von Axel Eger (TA v. 20.12.2019)

Drachen haben auch Gefühle! Emil sagt das zu Brunhilda aus dem hohen Norden, an dessen Feuern die Sage von Sigurd, dem Drachentöter, so gern erzählt wird. Und Emil, der kleine Drache aus Thüringen, beschreibt mit seinem kessen Imperativ zugleich den Kern dieser Geschichte. Denn was Michael Kirchschlager im fünften Band der Saga aufgeschrieben hat, ist ein gefühlvoll erzähltes Abenteuer voller Herz, das Steffen Grosser mit ebenso schöner Illustration bereichert. Es gibt nur wenige Autoren für das Lesealter des jungen Schulkindes. Kirchschlager, studierter Historiker, meistert den Spagat zwischen spannender Unterhaltung und unaufdringlich vermitteltem Wissen. Das Mauersegler im Fluge schlafen können und wer die Berserker sind, erfährt der Leser en passant. Zum Schluss hört Emil den Gesang seiner Drachenmama:

Was wollen wir sein? – Grob oder fein?

Was können wir sein? – Dunkel oder rein?

Was werden wir sein? – Das bestimmen wir allein.

Emil hat seine Bestimmung gefunden. Mit einem Lächeln malt er eine Sonneblume tief in den Basalt. Es ist ein Lächeln, wie es im Buche steht.