Bund für deutsche Schrift und Sprache e. V.
Seit der letzten Leipziger Buchmesse bin ich nun im „Bund für deutsche Schrift und Sprache e. V.“ Mitglied, endlich! Er vertritt folgende Ziele: Der Bund für deutsche Schrift und Sprache e.V. tritt für die Pflege und Förderung der deutschen Druck- und Schreibschriften ein. Ziel ist es dabei, einer Verdrängung der in acht Jahrhunderten gewachsenen sichtbaren Ausdrucksform der deutschen Sprache entgegenzuwirken und die Kenntnis der Schriften zu vertiefen.
Seit Gutenberg erschien das deutsche Schrifttum überwiegend in Fraktur, Gotisch, Schwabacher und in deutscher Schreibschrift. Mit dieser jahrhundertealten Tradition wurde 1941 gebrochen durch Abschaffung der deutschen Schrift aufgrund eines „Führererlasses”. Die Kultusminister der Bundesländer hatten dem seither nichts entgegenzusetzen.
Dabei sind Frakturschriften durchaus ein europäisches Kulturgut ersten Ranges. Wegen ihrer besonderen Schönheit werden sie auch im Ausland gern verwendet.
Seit Jahren kann eine Vielzahl digitalisierter Fraktur- und Schreibschriften am Rechner genutzt und zur Pflege des wertvollen Kulturgutes eingesetzt werden.
Auch sollen damit jüngere Generationen befähigt werden, ältere Schreib- und Druckschriften ohne fremde Hilfe lesen zu können.
Mit ihrem Wohlklang von ausgeprägtem Vokalreichtum erlebte unsere Muttersprache bereits in mittelhochdeutscher Zeit (um 1200) eine erste Blütezeit deutscher Dichtung in Lyrik und Erzählkunst.
Unter besonderem Einfluß des Anglo-Amerikanischen wird die deutsche Sprache immer stärker durch Fremdwörter überlagert. Diese stellen jedoch keine Bereicherung dar; denn sie verdrängen den jeweiligen muttersprachlichen Ausdruck und sind den Menschen oftmals unverständlich. Rundfunk, Fernsehen, Presse und insbesondere Werbeagenturen tragen in unverantwortlicher Weise zur Sprachverwilderung bei.
Als zusätzlicher Angriff auf die deutsche Sprache erweist sich die sog. Rechtschreibreform mit ihren chaotischen Auswirkungen auf die Schreib- und vor allem Lesekultur. Wesentliche Unterscheidungsmöglichkeiten werden dem sprachlichen Ausdruck genommen. Der Bund sieht seine Aufgabe darin, deutsche Sprache und deutsche Schrift als unersetzliche Kulturgüter zu pflegen und zu erhalten.