„Hans Stahl und der Tod der Rosen“ auf der Shortlist des 1. Thüringer Krimipreises
Erfurt. In die Endrunde haben es nach dem Willen der Jury geschafft: Giselle Friponne mit „Tod im Eichsfeld“, Katharina Schendel mit „Bei Nacht sind alle Katzen grau“ sowie Michael Kirchschlager mit „Hans Stahl und der Tod der Rosen“. Interessant ist, dass die beiden letztgenannten Texte in Arnstadt handeln, das literarisch bisher vor allem durch die Marlitt auffiel und vielleicht noch durch die Anwesenheit der Herren Alexis und Heinse. Die schöne alte Stadt scheint also auch über ein mörderisches Pflaster zu verfügen. Damals wie heute. Während Katharina Schendels gegenwärtiger Krimi von einer rätselhaften Mordserie erzählt, die die Arnstädter in Angst und Schrecken versetzt, hat Michael Kirchschlager sein historisches Werk zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges angesiedelt. Darin lernen wir Hans Stahl kennen, einen jungen Fähnrich der Arnstädter Stadtwache, der zusammen mit dem Amtsrichter Paulus Ernestus Herodes einen Hurenmord aufzuklären hat. Auch bei Giselle Friponne, der dritten im Bunde, wird gemordet und der Großbauer Georg Stahlmann auf seinem Hof in Böseckendorf mit der Mistgabel erstochen aufgefunden. Kommissar Frank Rothe, gerade von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, übernimmt den Fall und gerät in dörfliche Abgründe.
Welches der drei Werke das Zeug zum besten Krimi Thüringens hat, vermag Juror Matthias Biskupek, Schriftsteller aus Rudolstadt, nicht zu sagen. Salomonisch urteilte er am Mittwoch: „Es sind sehr verschiedene Texte, alle drei sehr interessant. Jeder von ihnen hätte es verdient, den Wettbewerb zu gewinnen.“ Lassen wir uns also überraschen. Im Januar soll die Jury entscheiden. Dann wissen wir mehr. Und das Siegerbuch wird dann pünktlich zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr kommenden Jahres vorliegen. Was wir aber schon jetzt wissen: Der Wettbewerb, initiiert vom Erfurter Sutton Verlag und der Buchhandlung Peterknecht, ausgelobt von Börsenverein, Thüringer Literaturrat und Zeitungsgruppe Thüringen, hat sich in jedem Fall gelohnt. Die Resonanz war mit mehr als 40 eingesandten Manuskripten sehr gut. Alle bisher unveröffentlicht, alle in Thüringen handelnd. Weiter so!