Hans Stahl und der Tod der Rosen – Eine Rezension von Max Pechmann

Der Historiker Michael Kirchschlager ist längst bekannt durch seine Buchreihe „Bibliothek des Grauens“, in welcher er mysteriöse, unheimliche und schreckliche Ereignisse und Kriminalfälle zusammenträgt. Doch auch als Romanautor ist Kirchschlager kein unbekannter mehr. Mit seinen beiden Crako-Romanen („Der Crako und der Gierfraß“, „Der Crako und das Giftmädchen“) bewies er bereits sein Können darin, historische Tatsachen mit Fiktion zu verbinden.

Ein spannender und historisch erstklassig recherchierter Roman

Vor kurzem ist nun mit „Hans Stahl und der Tod der Rosen“ ein weiterer historischer Kriminalroman von Michael Kirchschlager erschienen. Es geht darin um den Hauptmann der Stadt- und Schlosswache Hans Stahl, der, kaum dass er seinen Posten erhalten hat, einen grausamen Mord aufklären muss. Eine Prostituierte wurde erwürgt, ihre Leiche in den Abort des Bordells geworfen. Während Hans Stahl versucht, den Fall mit kriminalistischem Spürsinn nachzugehen, hat der Amtsrichter Paulus Ernestus Herodes bereits einen Verdächtigen gefunden: den „Säufer und Hurenfreund“ Albrecht von Ingersleben. Nach dessen Hinrichtung, kehrt jedoch keineswegs Ruhe in Arnstadt ein. Madame Apolonia, die Bordellbesitzerin, wird völlig unerwartet der Hexerei bezichtigt. Und nicht zuletzt wird noch eine weitere Leiche entdeckt.

Hans Stahl hat es wirklich gegeben. Michael Kirchschlager schickt diese historisch verbürgte Figur in eine spannende sowie grausame Geschichte, die man von der ersten bis zur letzten Seite in einem Zug durchliest. Während die Handlung voranschreitet, fließen Bier und Blut in Strömen und wird mit zünftigen Schimpfwörtern nur so um sich geworfen. Es kommt zu grausamen Folterungen, einer Hexenverbrennung und nicht zuletzt hält auch noch die Pest Einzug in Arnstadt.

Nicht nur die einzelnen Figuren wirken überaus lebendig. Dem Autor gelingt es, den gesamten, bis ins letzte Detail recherchierten historischen Hintergrund auf eine solch bildhafte Weise darzustellen, dass man als Leser glaubt, mitten unter den Bürgern Arnstadts kurz vor Beginn des 30jährigen Krieges zu stehen und den Geschehnissen von dieser Perspektive aus zu folgen. Somit ist dieser Roman nicht nur überaus unterhaltsam, sondern zugleich äußerst lehrreich. Der Leser erhält viele Informationen über den Alltag der damaligen Zeit und über die Aufgaben der Stadtwache, welche denen der heutigen Polizei nicht unähnlich sind.

Ein spannender Roman, den man nicht nur einmal, sondern gerne auch mehrmals hintereinander liest. Eine der interessantesten Veröffentlichungen in diesem Jahr. Hier der Link: http://filmundbuch.wordpress.com/