SELBST – Eine Ausstellung des Arnstädter Kunstmalers Christoph Hodgson

Arnstadt hat Vieles zu bieten. Den Spruch hören wir täglich. Doch das Besondere sind seine Menschen, und einer von ihnen, ein ganz besonderer, gab sich am 19. Januar in der Arnstädter Kunsthalle die Ehre: mein Freund, der Kunstmaler Christoph Hodgson. Der Einladung des Kunstvereins Arnstadt e. V. und des Künstlers folgten zirka 100 Kunstliebhaber. Im Gespräch mit Rolf Huber gab sich der Künstler gewohnt locker und plauderte aus seinem Leben, über seine Motive (z. B. Affen mit Frauen bzw. Frauen mit Affenmännern …) und diversen Motivationen. Musikalisch umrahmt wurde der wunderbare Abend (in einer warmen Kunsthalle!) von der Gruppe Experium, der auch der Arnstädter Maler Dorsten Klauke angehört, dessen „Bachbilder“ mich ungemein faszinieren. Für die raffinierten kulinarischen Leibesfreuden sorgte das Theatercafe. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Ich kenne Christoph Hodgson schon viele Jahre; er wurde vor etwa 12 Jahren Arnstädter Bürger, woran eine wunderbare Arnstädterin “schuld” war. Was sollte einen Frankoamerikaner sonst nach Thüringen verschlagen …?

Christoph Hodgson wurde 1952 als Sohn eines amerikanischen Offiziers und einer Schauspielerin in Bamberg geboren. Kindheit und Jugend verbrachte er in Washington, D. C. 1968 kehrte er nach Deutschland zurück und legte sein Abitur in Franken ab. 1978 bestritt er sein Staatsexamen an der renomierten Akademie der bildenden Künste in München. Seit 2001 lebt und arbeitet der vielseitige Künstler in Arnstadt. Sein Haus in der Kohlgasse, das Alte Rektorat, wurde seitdem ein offener Ort, wo sich viele Freigeister und Künstler gerne die Klinke in die Hand geben. Für die Öffentlichkeit öffnen er und seine Frau Heike gern am Tag des offenen Denkmals oder zum mittlerweile schon legendären Bach-Advent die Pforten.

Zwischen Weihnachten und Sylvester sieden wir beide schon traditionsgemäß zwei Karpfen; Christoph international, ich klassisch “blau”. Ich hebe mir immer eine Karpfenschuppe auf, denn sie soll Geld bringen (Linsensuppe essse ich auch noch). Christoph glaubt nicht an den Aberglauben. Zwar ist er “gut im Geschäft” und seine Wandmalereien deutschlandweit gefragt, doch es geht ihm wie vielen Arnstädter Künstlern, er muß sein Geld hart auswärts verdienen, obwohl er schon viel für Arnstadt gemalt hat (ich erinnere hier nur an die Fassadenverschönerung unserers Schlosses). Doch Christoph kann nicht nur Wände bemalen. Nun kommt er auch meinem Wunsch nach, eines meiner Bücher zu illustrieren: “Die Ritter vom schwallenden Wasser”, einen Mittelalterschinken um eine thüringisch-fränkische Ritterfamilie, die im steten Clinch mit einem fiesen gräflichen Burgverwalter steht. Zuerst hatte ich meine Bedenken. Bach, Marlitt und Co. und all die anderen Perückenträger zu malen sind das eine, aber stolze hochmittelalterliche Ritter in Kettenhemden? Eine wahre Herausforderung! Doch Christoph ist vielseitig, was auch seine Ausstellung zeigt. Seine ersten Entwürfe haben mich begeistert. Ich stelle hier schon einmal eine Illustration vor: „Der Keiler Griesgram“.

Noch mehr Hodgson unter dem Titel SELBST gibt es in der Kunsthalle Arnstadt.

Öffnungszeiten der Kunsthalle
Mittwoch – Freitag, Sonntag
14.00 – 18.00 Uhr
Montag, Dienstag, Samstag geschlossen

Infos findet man zudem auf den Webseiten www.kunsthalle-arnstadt.de und www.begehbarebilder.de.

Der gefürchtete Keiler Griesgram, der den „Swallingern“ ziemlich viel Ärger bereitet.