Aktion: Laster raus!
Liebe Freunde und alle Leserinnnen und Leser meiner Seite! Ich bitte Euch um Mithilfe. Seit über 22 Jahren „vertrösten“ verantwortliche Politiker der Stadt Arnstadt die Bürgerinnen und Bürger der Innenstadt (vom Südbahnhof über Schloßstraße bis Ohrdrufer Straße etc.) mit Versprechungen bezüglich einer sinnvollen Regelung des Schwerlastverkehrs. Immer wieder wurde ein Durchfahrtsverbot besprochen, geprüft usw. Zahlreiche Proteste, Leserbriefe, Stadtratseingaben usw. wurden übergangen. Jetzt rufen wir, einige Anwohner der Ritterstraße, zum aktiven Widerstand auf!

Am 15. April ab 17 Uhr treffen wir uns – wir, die wir Widerstand leisten wollen – in Schellhorns Restaurant & Bar im Biergarten (Ritterstraße 3). Benötigt werden weiße Bettlaken, weiße Tischdecken und Sprühdosen. Wir wollen nicht unser schönes Arnstadt besprühen – das machen nur Halbstarke – wir wollen Bettlaken an unsere Privathäuser hängen und so unseren Unmut bekunden. Helft alle mit! Wir benötigen Eure Unterstützung!
Laster verursachen Lärm, Dreck und Erschütterungen. Die Erschütterungen dürften die Erdbebenstufe 1 erreicht haben. Lärm macht krank, drückt die Belebung der Innenstadt und schmälert den Wert unserer Häuser (von Fassadendreck ganz zu schweigen – eine weitere Sanierung des Arnstädter Schlosses kann man sich sparen). Ausgenommen sind davon natürlich alle Anlieferer! Um die ging es aber nie, denn Brot, Bier und Bratwürste müssen sein!
Anmerkungen: Bereits 1992 wies der Stadtrat Horst Höhne (CDU) auf die Problematik der LKW-Erschütterungen auf die Bausubstanz des Schlosses hin. Das zuständige Amt der Stadt Arnstadt versprach nach der Sommerpause 1992 zu prüfen. (TA berichtete)
Von der Zusage bis zur Aufstellung der Nachtfahrverbotsschilder vergingen 3,5 Jahre!!!
Beide Bilder schoß Hans Peter Stadermann, Fotoreporter der Thüringer Allgemeine am 9. April 2014 gegen 10.15 Uhr.
Bürgermeister kann Proteste gegen Verkehrsbelastung nachvollziehen
Arnstadt, 09.04.2014 – Alexander Dill, Bürgermeister von Arnstadt äußert sich zum Artikel in der Thüringer Allgemeine vom 03.04.2014: „Anwohner planen Proteste gegen Verkehrsbelastung“.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf das im Artikel beschriebene Problem der Verkehrsbelastung insbesondere in der Erfurter und der Ritterstraße bis hin zum Schlossplatz.
Diese Belastung wird besonders am Beispiel der Sparkasse deutlich. Denn während man in der südlichen Erfurter Straße die angenehmen Seiten der Fußgängerzone genießt, rollen über die nördliche Erfurter Straße am Spittel wie auch durch die Ritterstraße und über den Schlossplatz derzeit täglich ca. 12.000 PKWs und ca. 350 LKWs.
Meiner Auffassung nach hätte dieses Problem schon vor vielen Jahren in den Blick genommen werden müssen. Gerade auch deshalb, weil Verkehrsplanung und die Änderung des Straßenrechts nicht über Nacht zu realisieren sind. Aus diesem Grund bin ich auch schon seit Mai letzten Jahres in der Diskussion mit dem Land Thüringen, um die Frage zu klären, wie sich das Landesstraßennetz in den nächsten Jahren entwickeln kann. Das Einbeziehen des Landes ist nötig, da es sich im vorliegenden Fall weiterhin um eine Landesstraße handelt.
Wenn diese Straße, so wie es in der Zukunft geplant ist, nun nicht mehr Landesstraße sein wird, dann geht es schon heute darum, festzulegen, wie diese Straße zukünftig aussehen soll. Diese Weitsicht ist umso wichtiger, da der Zustand, in dem die Straße der Stadt Arnstadt vom Land Thüringen übergeben werden muss, auch den zukünftigen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürgern von Arnstadt entspricht.
Meiner Auffassung nach sollte die Straße weiterhin in beide Richtungen befahrbar bleiben, um unnötige Umwege durch Einbahnstraßen zu vermeiden. Der Querschnitt sollte jedoch auf eine Breite reduziert werden, die eine Begegnung von Bus oder LKW nur mit verminderter Geschwindigkeit zulässt. Das trägt nicht nur zur Geschwindigkeitsreduzierung bei, sondern macht die Strecke gleichzeitig unattraktiv für den Durchgangsverkehr. Andererseits bleibt die Innenstadt einschließlich des Anlieferungsverkehrs der dort ansässigen gewerbetreibenden Händler oder Gastronomen weiterhin erreichbar. Darüber hinaus wird in den Seitenbereichen natürlich auch Fläche gewonnen, die als breitere Fußwege, zum Parken, für Bäume, für Auslagen oder auch Bestuhlung vor Gaststätten genutzt werden können. Statt bisher drei Spuren in der Ritterstraße zur Sparkasse hin kann man zukünftig auch mit zwei Spuren auskommen. Wie so etwas funktionieren kann, sieht man heute schon an der Engstelle am Schlossgarten / Spittel.
Dass die Umsetzung noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Dennoch sollten wir unsere Ziele festschreiben. Bestens geeignet ist dafür die zur Beschlussfassung vorgelegte Fortschreibung des Verkehrskonzeptes für die Innenstadt. Hier sind alle notwendigen Zielstellungen formuliert. Ein zügiger und umfassender Beschluss im Stadtrat wäre also nicht nur sinnvoll für die Entwicklung der Innenstadt, sondern gerade auch für die Anlieger von Erfurter, Ritterstraße und Schlossplatz.